Montag, 25. April 2016

18.4.-25.4.2016 - Erkundungen 2

Kurzfassung:
In drei Sitzungen vom 11.4. - 25.4. üben wir das sog. Zeichenritual rein, mit dessen Hilfe wir praktisch das Kopfzeichnen einstudieren und Geläufigkeit trainieren. Jede Stunde wird ein anderer Schwerpunkt genauer betrachtet.
Der 25.4. legt besonderes Augenmerk auf das vergleichende Sehen, das überwiegend auf Größenschätzung und Abstandsmessung beruht. Da dies in der Regel nicht intuitiv gegeben ist, kann und muss es geübt werden. Diese und kommende Stunden geben Hilfestellungen zu diesen essentiellen Fertigkeiten.

Folien:
 18.4.:

  25.4.:










Montag, 18. April 2016

11.4.16 - Erkundungen 1

Kurzfassung:

Nachdem wir in den vergangenen Stunden genauer betrachtet haben, auf welch unterschiedliche Weisen wir an die Aufgabe gehen können, einen Kopf mehr oder weniger intuitiv zu zeichnen:

- aus dem Bauch heraus skribbelnd,
- mit Einfühlungsvermögen aus allen Gefühlslagen,
- nur mit dem Sehsinn ohne Maß und Vernunftkontrollen,

werden wir uns für den Rest des aktuellen Semesters im Schwerpunkt mit den bewussten, auf traditionellen Regeln und Erfahrungen fußenden Methoden befassen.
Diese Herangehensweisen gelten als die klassischen oder akademischen Zeichenweisen.

Wir werden im weiteren Kursverlauf daran arbeiten, die sog. intuitiven und die klassischen Zeichenmethoden praktisch miteinander zu verbinden und je nach Anforderung kreativ einzusetzen.
D.h. ab sofort werden wir in dem bereits vorgestellten und möglichst gleichförmigen "Zeichenritual" alle uns bekannten Herangehensweisen üben und versuchen, alle neuen Erkenntnisse gleich anzuwenden.

In einer Demo an der Tafel habe ich gezeigt, welche Unterschiede in den vorgestellten Methoden liegen. In einem zugegebenermassen informationsintensiven Gang durch die Geschichte des Zeichnens habe ich euch gezeigt, welche Stärken und Schwächen das Kopfzeichnen

- einerseits in den idealistischen Konstruktionen auf dem Goldenen Schnitt beruhend
- oder andererseits auf den naturalistischen Näherungen durch anfassbare Maße und Schätzungen
bietet.
Wir werden uns in den kommenden Stunden das Beste aus allen Welten versuchen sinnvoll anzueignen.

Folien:


 Schwerpunkt des Zeichenrituals lag bei der ersten Annäherung durch SKRIBBELN, das man als ein summarisches, unfokussiertes und bewusst unscharfes Protokoll eines flüchtigen Sehens auffassen darf.
In der ersten Annäherung an das Modell sollte ein entspanntes, noch zielloses Ungefähr die Hand leiten, ausprobierend, huschend, nicht absetzend, locker, fliessend, leicht und entspannt.



so locker und unbestimmt und trotzdem eindeutig ein Kopf


 Hier Beispiele für fortgeschritteneres Skribbeln:




Ich erinnerte nochmals an die Unterrichtseinheit, als wir über das Phänomen der Blickbewegung beim Erfasssen zum Beispiel eines Kopfes sprachen, was sich heute am Computer nachweisen lässt (sog. eye-tracking)






 Meine Tafeldemo zu den INTUITIVEN METHODEN:




 DEMO und Einführung in die klassische, traditionelle Methode des Kopfzeichnens:









Ergebnisse des Abends:










Montag, 11. April 2016

4.4.2016 - Zeichenritual 1

Kurztext:
An dem Abend lernten wir die wichtigsten spontanen und einigermassen voraussetzungslosen Herangehensweisen an das Kopfzeichnen kennen, die wir künftig mit einer Zeitstruktur (kurze 1-min und 5-min. Skizzen) versehen anwenden und üben werden:

- Aus dem Bauch kritzeln
- Emphatisches Kritzeln
- Genauhinschauzeichnen (Blindkontur)

Im Wesentlichen sind es genau die Methoden, die wir schon die ganze Zeit über mehr oder weniger unbewusst anwenden, es geht nun aber künftig darum, diese sinnvoll aufeinander aufbauend anzuwenden und der jeweiligen Herausforderung der Methode etwas abzugewinnen.

Wichtig war es mir herauszuarbeiten, dass wir vorerst in erster Linie einen menschlichen KOPF zeichnen, nicht ein PORTRAIT, das etwas fortgeschrittenere Bedingungen hat, die wir im Lauf des Kurses kennenlernen und studieren werden.


Tafel:



Text:

Hier nun die kurze Version des sog. Kopf-Zeichenrituals
Ritual deshalb, weil wir ab jetzt eine zeitlang immer die gleiche Herangehensweise mit etwa ähnlichen Zeitvorgaben einüben werden.
Wir kennen bislang nur die Schritte 1 und 2, in den kommenden Stunden werden wir uns mit den Bedingungen des 3. und 4. Schrittes genauer befassen und diese nach und nach einüben:



Zeichenritual, kurze Fassung:

1.SCHRITT:
Vom "ICH"
Gestisch-emotionales Zeichnen. Reine E-motion. Keine Einengung. Keine Maße! Keine Umrisse! Keine Symbole für Körperteile! Nicht mit dem Umriss anfangen! Suchend, kritzelnd aus der Mitte der Form heraus zeichnen. 
Raus damit, irgendwie und irgendwas! Heftiges Skribbeln.  Selbstortung.Linienqualität. Kritzelanfall. Modell nur Anlass.
Hier zähl erst mal nur ICH...und werd dabei allmählich warm...
(1 Minute Posen-Sequenzen)

Zum "DU"
Gestisch-empathisches Zeichnen. Ein-fühlen. Das Ganze beachten. Entdecken. Mutmaßen. Protokoll einer KONTAKTAUFNAHME nach innen und aussen! Starke, bildhafte Hypothesen, die die Linienqualität prägen und den eigenen Strich formen. Ideomotorisch. Strich drückt aus, was ich sehe.
Resonanzen. Synergien. Empfindlich werden für Ansteckungen. Man spürt in sich, was mit dem Gegenüber im Raum ist.
(1 Minute Posen)

2.SCHRITT 
Blindzeichnen=Genauhinschauzeichnen: 
Das Sehen sehen. Wahr-nehmend. Ganz beim Modell. Fast blind fürs Blatt. Ganz Auge für das Modell und das Eigentümliche des Sehens. Dem Sehen beim Sehen zuschauen und das dabei empfindlich wie ein Erdbebenmesser protokollieren: Wie sich der Blick da festbeisst oder dort fort will und flüchtig wird. Fragmente der Aussenkontur und/oder Binnenkontur(en). Die Zeichnung zeigt die Wanderpfade der Augen, die die Hand führen. Die durch meinen Blick erweckte und belebte Linie verliert sich auf der Augen-Reise in Details.
(1 und 5 Minuten Posen)

3.SCHRITT 
Über das Allgemeine "MAN"...:
Messen wie ein Cellist. Intervalle. Die Grundformen, die Halben und Drittel. 
Analysieren, vergleichen, Beziehungen und Richtungen sehen, rational.
Basics der Form. Simple lineare Markierungen. Grössenverhältnisse und Grenzen. Hüllformen, Massen, Grenzen, Richtungen, Bau und Konstruktion. Höhe zu Breite, Winkel.
(5, 10, 20 Minuten Posen)

4.SCHRITT:
...Immer wieder zurück auf Los - aber meist auf höherem Niveau.
Freistilzeichner.  "Zeichner-Ich", entwickelt. Synthesen aus Widersprüchen.
Mach DEIN Ding!
(20 Minuten Posen)



Ergebnisse:



















UNTERWEGS - Von 2011-2022 / Graphic Novel "Unterwegs - 8 authentische Stories" und Ausstellung "Urban Sketching" im Horber Kloster vom 9.9. - 2.10.22

 Ausstellung HORB 9.9. - 2.10.22 GEZEICHNETE REISEBERICHTE - AUSSTELLUNG "Urban Sketching" im Horber Kloster vom Fr. 9.9. - So 2.1...