An beiden Abenden ging es um den Übergang vom Mikroraum (Überschneidungen, Gittermodell, gedachte Modellierung der Volumina) zur Modellierung von Körpern in Licht und Schatten. Am ersten Abend in der Stunde vor den Ferien beschränkten wir das auf reine Hell-Dunkel-Schraffur mit Bleistift auf weissem Papier, am zweiten Abend studierten wir die Möglichkeiten, die eine Schraffur mit Kreide oder weissem Stift auf getönten Papieren schafft. Beide Male ging es um eine Erfahrung von geduldigem, versunkenem und sehr allmählichem Herantasten an eine visuelle Illusion von Plastizität.
Dass das nicht notwendig auf Anhieb gelingt, sondern einiger Praxis bedarf, stellte sich heraus.
Schraffuren sind für den Zeichnenden ein lebenslanges Thema, vor allem, wie es gelingen kann, diese lebendig und nicht steif und handwerklich steril wirken zu lassen.
Atmos:
Folien:
Der Zeichner, von dem ich sprach, war Wilhelm Leibl, dessen mitunter chaotisch anmutenden Linienverdichtungen ein gutes Beispiel für eine nicht langweilig stereotype Schraffur sind:
Der andere Künstler war Caravaggio, von dem leider nicht eine einzige Zeichnung existiert, der aber in seinen Gemälden diese extremen Hell-Dunkel-Kontraste verwendete, die nachhaltigen Eindruck und Nachfolge in der Malerei und Zeichnung ab dem Barock schuf:
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