Kurzfassung:
- Üben und Sudeln
Demo, wie man in 15 Minuten sein Zeichnen weiterentwickeln kann, ohne zu viel Zeit damit zu vertun ;-)
- Linienerkundung Bleistift
5 Minuten ausprobieren, was mit dem Bleistift möglich ist. Alle Ausdrucksmöglichkeiten zwischen heftig und sensibel...
- Kennenlernen der rechten Hirnhälfte
Nachzeichnen von Drahtgebilden. Nachzeichnen der Linien im Handteller.
- Foliensatz zum Zeichnen aus der rechten Hirnhälfte (s.u.)
- Nachzeichnen eines Picasso, blind und auf dem Kopf stehend (das Bild natürlich)
- Blindkontur Portraits des Gegenüber
Was üben:
- Linienerkundungen mit allen Stiften, die man so findet: Kuli, Buntstift, Bleistift, Füller etc.
- Blind zeichnen von allem, das man anschauen kann, was vor Augen ist.
- Blindkonturzeichnung eines Gegenüber
Foliensatz:
Sonntag, 25. Oktober 2015
Sonntag, 18. Oktober 2015
12.10.15 - Menschen zeichnen - Sudeln. Skribbeln 2: Saccaden
Kurzfassung:
- Warmup: Erkunden des Signierstiftes, alle Spuren, die das Werkzeug zu erzeugen in der Lage ist: Spitze. Breitseite, rundes Ende des Stifts, drehender Stift, heftige versus zarte Spuren, schnelle, langsame, dicke und dünne Spuren.
- Saccaden: Demo der Art und Weise, wie wir spontan Gesichter betrachten, nachgewiesen mit Hilfe von Eyetracking Verfahren am MIT Boston (Massachusetts Institute of Technology and Arts).
- Das Zentrum der Aufmerksamkeit im Zentrum des Gesichtes und der Rat seit der Renaissance, dieses sog. Goldene Dreieck, das sich um Augenaussenwinkel und Unterkante Mund bildet, besonders zu beachten.
- Wir zogen den Schluss, dass es eben wegen der eh schon hohen Aufmerksamkeit des Blickenden eher weniger zu zeichnen möglich macht. Der Betrachterblick sieht Augen, Nase und Mund in eine an sich diffuse Struktur.
- Fazit: Platzierung ist wichtiger, d.h. das Verhältnis und die Beziehungen der betonten Stellen. Oft reicht es, dem Auge des Betrachters einen Anhaltspunkt zu liefern, der Rest wird ergänzt.
Zu üben:
- Alle Arten von organisierten und unorganisierten Spuren, die der Stift hergibt. Ins sog. Sudelheft.
(5 Min.)
- Frontale Gesichter erfinden. SKRIBBELN, d.h. lockeres Verdichten der oben geübten Spuren auf dem vorgestellten einfachen Falt-Raster (A4-Blatt halbieren und dritteln, entweder mit dünner Bleistiftmarkierung oder tatsächlich auf gefalteten Knicken im Papier). Entweder auf lose A4 Blätter oder ins Sudelheft.
(10 - x Min.)
- Drahtknäuel formen und in diese mittels eines dünn schreibenden Kugelschreibers Gesichter hineinphantasieren.
(5 Min)
Folien und Kommentar:
Was genau hat das mit uns zu tun?
Dem Zeichner gibt es einen Hinweis darauf
- welche Regionen des Gesichts besonders wichtig sind
- und dass es eben wegen der hohen Aufmerksamkeit auch eher weniger Genauigkeit bei der Formulierung der Einzelheiten des Gesichts braucht, da wir beim Schauen eh schon diese Einzelheiten erwarten und gewissermassen hineinsehen.
Die Beobachtung zeigt, dass es andererseits wiederum wegen der hohen Aufmerksamkeit einen Zwang zu hoher Genauigkeit gibt, sobald man sich darauf einlässt, Einzelheiten präzis schildern zu wollen. Was zu Beginn eher keine gute Idee ist, da man hier sehr genau wissen muss, was man tut.
Mein Rat daher: Am Anfang mehr auf die Verhältnisse der Platzierung und Größen zu achten und später erst dann in Einzelheiten (Augen, Nase, Mund etc) zu gehen, wenn man sich sicherer ist.
Zu Beginn ist es ratsamer, aus einem diffusen Geknäuel und Geskribbel zu arbeiten.
Um uns hier zu überlisten, haben wir diffuse Drahtknäuel geformt und in diese mittels eines dünn schreibenden Kugelschreibers Gesichter hineinphantasiert!
Namhafte und anonyme Beispiele:
Resultate aus dem Kurs:
- Warmup: Erkunden des Signierstiftes, alle Spuren, die das Werkzeug zu erzeugen in der Lage ist: Spitze. Breitseite, rundes Ende des Stifts, drehender Stift, heftige versus zarte Spuren, schnelle, langsame, dicke und dünne Spuren.
- Saccaden: Demo der Art und Weise, wie wir spontan Gesichter betrachten, nachgewiesen mit Hilfe von Eyetracking Verfahren am MIT Boston (Massachusetts Institute of Technology and Arts).
- Das Zentrum der Aufmerksamkeit im Zentrum des Gesichtes und der Rat seit der Renaissance, dieses sog. Goldene Dreieck, das sich um Augenaussenwinkel und Unterkante Mund bildet, besonders zu beachten.
- Wir zogen den Schluss, dass es eben wegen der eh schon hohen Aufmerksamkeit des Blickenden eher weniger zu zeichnen möglich macht. Der Betrachterblick sieht Augen, Nase und Mund in eine an sich diffuse Struktur.
- Fazit: Platzierung ist wichtiger, d.h. das Verhältnis und die Beziehungen der betonten Stellen. Oft reicht es, dem Auge des Betrachters einen Anhaltspunkt zu liefern, der Rest wird ergänzt.
Zu üben:
- Alle Arten von organisierten und unorganisierten Spuren, die der Stift hergibt. Ins sog. Sudelheft.
(5 Min.)
- Frontale Gesichter erfinden. SKRIBBELN, d.h. lockeres Verdichten der oben geübten Spuren auf dem vorgestellten einfachen Falt-Raster (A4-Blatt halbieren und dritteln, entweder mit dünner Bleistiftmarkierung oder tatsächlich auf gefalteten Knicken im Papier). Entweder auf lose A4 Blätter oder ins Sudelheft.
(10 - x Min.)
- Drahtknäuel formen und in diese mittels eines dünn schreibenden Kugelschreibers Gesichter hineinphantasieren.
(5 Min)
Folien und Kommentar:
Was seit der Renaissance gemutmasst wurde, kann nun mit Hilfe von Computern nachgewiesen werden. Beim Betrachten von Gesichtern liess sich mit Hilfe von Eyetrackern, die die Augenbewegungen präzis festhalten, nachweisen, wie sich durch diese Bewegung an markanten Stellen des Gesichts ein Innehalten und ein Zusammenfassen von Beziehungen ergibt. Quelle: MIT Boston (Massachusetts Institute of Technology and Arts).
Dem Zeichner gibt es einen Hinweis darauf
- welche Regionen des Gesichts besonders wichtig sind
- und dass es eben wegen der hohen Aufmerksamkeit auch eher weniger Genauigkeit bei der Formulierung der Einzelheiten des Gesichts braucht, da wir beim Schauen eh schon diese Einzelheiten erwarten und gewissermassen hineinsehen.
Die Beobachtung zeigt, dass es andererseits wiederum wegen der hohen Aufmerksamkeit einen Zwang zu hoher Genauigkeit gibt, sobald man sich darauf einlässt, Einzelheiten präzis schildern zu wollen. Was zu Beginn eher keine gute Idee ist, da man hier sehr genau wissen muss, was man tut.
Mein Rat daher: Am Anfang mehr auf die Verhältnisse der Platzierung und Größen zu achten und später erst dann in Einzelheiten (Augen, Nase, Mund etc) zu gehen, wenn man sich sicherer ist.
Zu Beginn ist es ratsamer, aus einem diffusen Geknäuel und Geskribbel zu arbeiten.
Um uns hier zu überlisten, haben wir diffuse Drahtknäuel geformt und in diese mittels eines dünn schreibenden Kugelschreibers Gesichter hineinphantasiert!
Namhafte und anonyme Beispiele:
Resultate aus dem Kurs:
Sonntag, 11. Oktober 2015
5.10.15 - Menschen zeichnen - Sudeln. Skribbeln 1 : Ungefähr und nicht immer richtig zeichnen
Zu Beginn der Stunde habe ich euch Einblick in meine auch für die eigene Kunst wichtige Methoden gegeben, indem ich euch meine sog.
SUDELHEFTE
vorgestellt habe.
In Sudelheften darf, nein MUSS im Wortsinn alles ausprobiert, hingeworfen, schlampig und schlecht "hingesaut" werden, was einem auch nur einfällt.
Es muss nichts gelingen, gut sein, Kunst oder toll. Im Gegenteil, es muss und darf sogar richtig mies sein! Wiederholung ohne Ende, einfallsloses Zuzeichnen, Kreisen, Stricheln, Kritzeln, von aussen gesehen ohne Sinn und Verstand - dabei geht es aber tatsächlich um das Essentielle der Zeichnerei, egal, was ihr später mal können werdet oder machen wollt, es wird immer genau aus diesem Material sein:
Gerade, krumme und unregelmäßige Spuren, die aus euern Innern heraus mit allen Werkzeugen entstehen, die euch unterkommen.
Hart oder zart, stark und schwach im Strich, in Anfällen von Grobheit, Zartheit, Verzagtheit oder Mut, grell oder sanft, wie man gerade drauf ist. Was man fühlt oder denkt.
Das wahr- und ernstzunehmen, ist wichtig und eines der Ziele des Kurses!
Kuli, Bleistift, Grafitblock, Filzstift, Rohrfeder, alles gilt und ist unbedingt kunstgemäß.
Wichtig ist, die innere und äußere Lockerheit zu erproben, zuzulassen und dem sog. "Dibbelesschisser" in und/oder um uns allen Einhalt zu gebieten.
Für alle Messenden, Maschinenbauer und Perfektionistinnen eine Zumutung! Da müsst ihr jetzt durch. Im dritten Schritt, wenn das Wissen und Messen wieder wichtig wird, seid ihr dafür wie daheim. Hier nun aber hats leider vorerst eine schwere Zeit für euch...
Also es geht vorerst darum, das Ungefähr zuzulassen und spielerisch mit ungewohnter Haltung des Werkzeugs (ganz hinten fassen, wenig Druck ausüben und wie man einen Pfannenstiel hält!) SPUREN zu erzeugen, die unbedingt zunächst nicht genau beschreiben, was man eh noch gar nicht zeichnen kann.
Ich behaupte, dass ihr es ja auch noch gar nicht gesehen habt, was ihr zeichnen wollt.
Denn es geht erst durch WAHRNEHMUNG, dass man etwas zeichnen kann!
Eine steile These, gewiss, aber ich werde es euch belegen!
Zu Beginn werden wir in den kommenden Stunden an das Zeichnen herangehen, wie der Anfänger an einem Musikinstrument
wiederholend
einfach
aus dem heraus, was da ist
beobachtend, was passiert und was gut oder schlecht aussieht.
1000 Fehler sind eine gute Voraussetzung für einen Fortschritt!
Übung 1:
Wir beginnen also mit den ersten 1000 Fehlern:
Die ersten Übungen galten der UNREGELMÄSSIGEN Linie.
Keine unkonzentrierten Monotonien, keine mechanischen "Lückenfüller"!
Keine Symbole, keine Herzchen, Spiralen, Kreise, keine Augen, Münder oder sonst ein Zeichen! SONDERN: Reine aufmerksam gestaltete Linie. Das ist an sich schon KUNST.
Finde (D)ein Strickmuster!
Übung 2:
Wie oben, aber diesmal statt des vollen Blattes galt es, eine Kopfform aus der Mitte des Blattes zu erskribbeln
Übung 3:
Ohne Augen-, Nasen- oder Mundformen zu zeichnen, galt es, das sog. goldene Dreieck der PLATZIERUNG von Augen, Nase und Mund zu skribbeln.
Übung 4:
Zum Schluss skribbelten wir die einfachen Verhältnisse der Einzelheiten des Gesichts auf dem gefalteten Proportionsraster (was wir wiederholen werden)
SUDELHEFTE
vorgestellt habe.
In Sudelheften darf, nein MUSS im Wortsinn alles ausprobiert, hingeworfen, schlampig und schlecht "hingesaut" werden, was einem auch nur einfällt.
Es muss nichts gelingen, gut sein, Kunst oder toll. Im Gegenteil, es muss und darf sogar richtig mies sein! Wiederholung ohne Ende, einfallsloses Zuzeichnen, Kreisen, Stricheln, Kritzeln, von aussen gesehen ohne Sinn und Verstand - dabei geht es aber tatsächlich um das Essentielle der Zeichnerei, egal, was ihr später mal können werdet oder machen wollt, es wird immer genau aus diesem Material sein:
Gerade, krumme und unregelmäßige Spuren, die aus euern Innern heraus mit allen Werkzeugen entstehen, die euch unterkommen.
Hart oder zart, stark und schwach im Strich, in Anfällen von Grobheit, Zartheit, Verzagtheit oder Mut, grell oder sanft, wie man gerade drauf ist. Was man fühlt oder denkt.
Das wahr- und ernstzunehmen, ist wichtig und eines der Ziele des Kurses!
Kuli, Bleistift, Grafitblock, Filzstift, Rohrfeder, alles gilt und ist unbedingt kunstgemäß.
Wichtig ist, die innere und äußere Lockerheit zu erproben, zuzulassen und dem sog. "Dibbelesschisser" in und/oder um uns allen Einhalt zu gebieten.
Für alle Messenden, Maschinenbauer und Perfektionistinnen eine Zumutung! Da müsst ihr jetzt durch. Im dritten Schritt, wenn das Wissen und Messen wieder wichtig wird, seid ihr dafür wie daheim. Hier nun aber hats leider vorerst eine schwere Zeit für euch...
Also es geht vorerst darum, das Ungefähr zuzulassen und spielerisch mit ungewohnter Haltung des Werkzeugs (ganz hinten fassen, wenig Druck ausüben und wie man einen Pfannenstiel hält!) SPUREN zu erzeugen, die unbedingt zunächst nicht genau beschreiben, was man eh noch gar nicht zeichnen kann.
Ich behaupte, dass ihr es ja auch noch gar nicht gesehen habt, was ihr zeichnen wollt.
Denn es geht erst durch WAHRNEHMUNG, dass man etwas zeichnen kann!
Eine steile These, gewiss, aber ich werde es euch belegen!
Zu Beginn werden wir in den kommenden Stunden an das Zeichnen herangehen, wie der Anfänger an einem Musikinstrument
wiederholend
einfach
aus dem heraus, was da ist
beobachtend, was passiert und was gut oder schlecht aussieht.
1000 Fehler sind eine gute Voraussetzung für einen Fortschritt!
Übung 1:
Wir beginnen also mit den ersten 1000 Fehlern:
Keine unkonzentrierten Monotonien, keine mechanischen "Lückenfüller"!
Keine Symbole, keine Herzchen, Spiralen, Kreise, keine Augen, Münder oder sonst ein Zeichen! SONDERN: Reine aufmerksam gestaltete Linie. Das ist an sich schon KUNST.
Finde (D)ein Strickmuster!
Übung 2:
Wie oben, aber diesmal statt des vollen Blattes galt es, eine Kopfform aus der Mitte des Blattes zu erskribbeln
Ohne Augen-, Nasen- oder Mundformen zu zeichnen, galt es, das sog. goldene Dreieck der PLATZIERUNG von Augen, Nase und Mund zu skribbeln.
Übung 4:
Zum Schluss skribbelten wir die einfachen Verhältnisse der Einzelheiten des Gesichts auf dem gefalteten Proportionsraster (was wir wiederholen werden)
28.09.15 Einführung und Überblick Semester
Traditionell ist die erste Stunde dem grobem Umriss des Kommenden gewidmet und gibt einen
Einblick in die Methoden und Ziele des Semesters.
Im dritten Teil des Kurses, der von Anfang Oktober 2015 bis Ende Februar 2016 geht, biete
ich zu etwa je einem Drittel der Semesterzeit einen Einstieg in die wichtigsten Gattungen,
Genres oder Gegenstandsbereiche des Zeichnens an:
Menschendarstellung
Stilleben
Landschaft
Insgeheimer Untertitel der Veranstaltung aber lautet
Das Üben üben
Das Zeichnen zeichnen
Das Lernen lernen
Wir werden die bereits erarbeiteten Methoden und Techniken in jedem Genre vertiefen und miteinander kreativ verbinden.
Wir befassen uns noch genauer mit der Linie, Textur und Fläche und wenden das bisher Kennengelernte über
Proportionen (Mensch),
Perspektive (Landschaft) und
Komposition (Stilleben) an.
Exkurse in die Kunstgeschichte sind dabei ebenso unumgänglich wie sicherlich auch inspirierend.
Bitte seid euch im Klaren darüber, dass in der Kürze der Zeit (wir werden ca 6 Wochen je Thema haben) nur die allerwichtigsten Grundlagen berührt werden - was an sich aber für den Anfang auch schon oft genügt.
Gerade beim Menschenzeichnen werdet ihr hoffentlich feststellen, dass es sich hier um ein schier unerschöpfliches Thema handelt, das wir erst im kommenden Semester in der Tiefe behandeln, so ihr bis dahin auch durchhaltet ;-)
Wichtiger ist es in diesem Abschnitt des Kurses, dass ihr lernt, die bereits erarbeiteten Techniken und Methoden kreativ anzuwenden und miteinander zu verbinden. Dabei werden selbstverständlich alle Inhalte der vorangegangen Semester zumindest konzentriert vorgestellt und wiederholt. Ich setze ohnehin auf die Kraft der Wiederholung, ein sog. Iteratives Lernen, was allen Quer- und Späteinsteigern zu Gute kommt.
Folien der Stunde:
Hier unsere Klassiker an inspirierenden Büchern, nochmals für die Neuen gepostet. Mein Favorit DAUCHER (den ich zwischendurch nochmal vorstellen werde), habe ich nicht gelistet, da Herr Daucher verstorben ist und sein Buch einfach nicht mehr verlegt wird, man kann es nur noch antiquarisch und teilweise überteuert bei amazon finden
Hans Daucher, Die grosse Zeichenschule
Vorschau auf das, was euch die nächsten 6 Wochen blüht...
Die Herangehensweise wird zu jedem Genre oder jeder Gattung ähnlich sein.
WARMUPS
Wir beginnen mit Lockerungen, Warmups, leichten Übungen zum Kribbeln, Sudeln und Ausprobieren, die erst einmal einen leichten Einstieg bieten.
WISSEN
Allerdings kommt man wie oft und überall ganz ohne Wissen nicht sehr weit. Wir werden uns in einem dritten Anlauf also mit den Dingen befassen, die als kulturell tradiertes und gesichertes Wissen gelten (sollten, oder also solche vergessen sind oder z.T. auch gern wieder werden können), also Dinge, die man weiss oder wissen sollte, wie Proportionen, Masse, Perspektive, Modellierung, Komposition und allerlei andere mitunter auch fragwürdige Regeln der Kunst...
Ziel ist es, euch in jedem Abschnitt und mit jedem Genre ein Set von Methoden und Prozeduren zu vermitteln, mit dem jeder je nach Anforderung und Anspruch seinen eigenen Pfad ins jeweilige Thema finden kann und sich selbst mit ÜBEN und ANWENDEN weiterentwickeln kann.
Einblick in die Methoden und Ziele des Semesters.
Im dritten Teil des Kurses, der von Anfang Oktober 2015 bis Ende Februar 2016 geht, biete
ich zu etwa je einem Drittel der Semesterzeit einen Einstieg in die wichtigsten Gattungen,
Genres oder Gegenstandsbereiche des Zeichnens an:
Menschendarstellung
Stilleben
Landschaft
Insgeheimer Untertitel der Veranstaltung aber lautet
Das Üben üben
Das Zeichnen zeichnen
Das Lernen lernen
Wir werden die bereits erarbeiteten Methoden und Techniken in jedem Genre vertiefen und miteinander kreativ verbinden.
Wir befassen uns noch genauer mit der Linie, Textur und Fläche und wenden das bisher Kennengelernte über
Proportionen (Mensch),
Perspektive (Landschaft) und
Komposition (Stilleben) an.
Exkurse in die Kunstgeschichte sind dabei ebenso unumgänglich wie sicherlich auch inspirierend.
Bitte seid euch im Klaren darüber, dass in der Kürze der Zeit (wir werden ca 6 Wochen je Thema haben) nur die allerwichtigsten Grundlagen berührt werden - was an sich aber für den Anfang auch schon oft genügt.
Gerade beim Menschenzeichnen werdet ihr hoffentlich feststellen, dass es sich hier um ein schier unerschöpfliches Thema handelt, das wir erst im kommenden Semester in der Tiefe behandeln, so ihr bis dahin auch durchhaltet ;-)
Wichtiger ist es in diesem Abschnitt des Kurses, dass ihr lernt, die bereits erarbeiteten Techniken und Methoden kreativ anzuwenden und miteinander zu verbinden. Dabei werden selbstverständlich alle Inhalte der vorangegangen Semester zumindest konzentriert vorgestellt und wiederholt. Ich setze ohnehin auf die Kraft der Wiederholung, ein sog. Iteratives Lernen, was allen Quer- und Späteinsteigern zu Gute kommt.
Folien der Stunde:
Ihr seht, da es in den Bereichen Geld und Talent um mehr oder weniger vorhandene Mitgifte geht, die man hat oder nicht....
bleibt euch wie den meisten anderen Sterblichen nichts anderes als das unangenehme Wort mit ü!
In den kommenden Wochen werden wir zu Beginn jeder Stunde einfache Übungen kennenlernen,
die nichts anderes erfordern, als dass man sie tut.
Hans Daucher, Die grosse Zeichenschule
Beispielstunde zum Thema KOPF
Vorschau auf das, was euch die nächsten 6 Wochen blüht...
Kunsthistorischer Exkurs und Anregung
Die Herangehensweise wird zu jedem Genre oder jeder Gattung ähnlich sein.
WARMUPS
Wir beginnen mit Lockerungen, Warmups, leichten Übungen zum Kribbeln, Sudeln und Ausprobieren, die erst einmal einen leichten Einstieg bieten.
BLINDZEICHNEN
Mit den sog. Blindzeichnungen, die eigentlich Genauhinschauzeichnungen sind, üben wir Geduld, Beobachtung, Schauen und füllen dabei unser Reservoir an echten Beobachtungen in der wahren Welt der Wahrnehmung und üben nebenbei, unser symbolisches und andressiertes Vorwegwissen in seine Schranken zu weisen.WISSEN
Allerdings kommt man wie oft und überall ganz ohne Wissen nicht sehr weit. Wir werden uns in einem dritten Anlauf also mit den Dingen befassen, die als kulturell tradiertes und gesichertes Wissen gelten (sollten, oder also solche vergessen sind oder z.T. auch gern wieder werden können), also Dinge, die man weiss oder wissen sollte, wie Proportionen, Masse, Perspektive, Modellierung, Komposition und allerlei andere mitunter auch fragwürdige Regeln der Kunst...
Ziel ist es, euch in jedem Abschnitt und mit jedem Genre ein Set von Methoden und Prozeduren zu vermitteln, mit dem jeder je nach Anforderung und Anspruch seinen eigenen Pfad ins jeweilige Thema finden kann und sich selbst mit ÜBEN und ANWENDEN weiterentwickeln kann.
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